a) Gesamtheit aller Hörner tragenden Tiere
b) auch derb, oft als Schimpfwort: "Hornochse"
c) im Volksmund: Bewohner der Gemeinde Brislach
Die aus dem Rotwelschen stammende Bezeichnung ist seit 1726 –zunächst als Stems, seit dem frühen 19. Jahrhundert als Stenz– in der Bedeutung "Stock" oder "Wanderstab" belegt. Bei den fahrenden Handwerkern versteht man darunter den typischen, knotig verdrehten oder spiralförmig gewachsenen Wanderstock. Er dient neben seiner Funktion als Wanderstock auch zur Verteidigung.
Der Stenz erhält seine charakteristische Form dadurch, dass er von einer Schlingpflanze (zum Beispiel: "Geissblatt" oder "Knöterich") während des Wachstums umschlungen und so geformt wird. Die Schlingpflanze windet sich um einen jungen Baum oder einen Ast, und da sie nicht dehnbar ist, bekommt der Baum (oder Ast) beim Wachstum die typischen Auswulstungen, er wächst so zu sagen aus den Umschlingungen heraus. Deshalb ist ein Stenz auch vorwiegend an Flussläufen zu finden, wo die genannten Schlingpflanzen bevorzugt vorkommen.
In Kreisen des fahrenden Handwerks besteht die Ansicht, dass man einen "echten" Stenz nicht finden kann, sondern dass der Stenz seinerseits den Besitzer auswählt und findet.
Abschliessend könnte man eigentlich sagen, wir alle seien "verdrehte Hornochsen"...